Das Mainfranken Racing Team (abgek.: MFR) ist das offizielle Formula Student Team der Hochschule Würzburg – Schweinfurt. Diesem gehören im Moment zirka 25 aktive Studierenden verschiedenster Semester und Fachrichtungen an. Studierende können dem Verein unabhängig von Studiengang und Studiensemester beitreten. Aktuell sind auch Studierende der Fakultät für Informatik und Wirtschaftsinformatik im Team beteiligt, weshalb der IWInet Verein die Anschaffung zweier Sensorik-Komponenten finanziell unterstützte.
Die Formula Student ist ein Konstruktionswettbewerb, bei dem Studierende mit einem selbst konstruierten und gebauten Formelrennwagen gegeneinander antreten. Sie folgen bei der Konstruktion einem gemeinsamen Reglement, das jährlich von der Society of Automotive Engineers herausgegeben wird. Zum ersten Mal wurde ein Formula Student Wettbewerb 1981 in Michigan ausgetragen. In Deutschland wird die Formula Student seit 2006 jedes Jahr vom VDI – Verein Deutscher Ingenieure organisiert und findet am Hockenheimring statt. Durch die vielfältige Bewertung in der Formula Student gewinnt das Team, welches das beste Gesamtpaket aus Konstruktion, Rennperformance, Finanzplanung und Verkaufsargumenten vorzuweisen hat. Die Teams treffen sich bei den Events, um ihre Arbeit einer Fachjury, bestehend aus Experten der Motorsport-, Automobil und Zulieferindustrie zu präsentieren. Weltweit gibt es mehr als 500 Teams, die auf professionell organisierten Formula Student Events gegeneinander antreten.
Die Fahrzeuge werden in die Kategorien Verbrennungsmotor (combustion vehicle), elektrischer Antrieb (electrical vehicle) und fahrerloses bzw. autonomes Fahrzeug (driverless vehicle) unterteilt. Da sich die Wettbewerbe stark an den aktuellen Entwicklungen und Trends der Automobilindustrie orientieren, steht das Team der FHWS ebenfalls vor der Herausforderung einen autonomen Rennwagen zu bauen und zu entwickeln. Dafür wurde von motivierten Studierenden , vor allem aus der Fakultät Informatik und Wirtschaftsinformatik, das Pilotprojekt „Driverless“ gestartet. Dieses umfasst aktuell zwei große Komponenten.
Zur Erkennung des Fahrbahnrandes stehen im Wettbewerb vier verschiedene Arten von Pylonen zur Verfügung (s. Abb. 2). Eine Kamera erkennt anhand der Farben die linke (blaue Pylonen) und rechte (gelbe Pylonen) Fahrbahnbegrenzung. Der Anfang und das Ende der Rennstrecke wird mit 2 unterschiedlich hohen orangen Pylonen begrenzt und erkannt. Im Rahmen einer Bachelorarbeit wird mit Hilfe der vom IWInet gesponsorten Stereokamera ZED 2i (s. Abb. 1 r.) ein neuronales Netz trainiert, um die Pylonen sicher zu erkennen und eine Position relativ zur Kamera und damit der des späteren Fahrzeugs auszugeben.
Um die zweite Komponente zu realisieren, befasst sich eine Projektgruppe im Rahmen der im 6. Semester anstehenden Projektarbeit mit der Entwicklung der Bausteine Pfad Planung, SLAM (Simultanious Localisation and Mapping) und ersten Fahralgorithmen. Dabei wird der öffentlich zugängliche Formula-Student-Driverless-Simulator verwendet, welcher in Form eines Repositorys auf GitHub zu finden ist. Dieser simuliert alle zur Entwicklung benötigten Schnittstellen. Die im Simulator entwickelte Software soll zukünftig mit der Bachelorarbeit kombiniert werden, um Tests mit realen Daten durchzuführen. Da in Zukunft die Software bereits im Teststadium schon in das Fahrzeug verbaut wird, wird zur Sicherheit ein remote Not-aus benötigt, der das Bremssystem automatisch aktiviert. Auch hier unterstützt IWInet und ermöglichte dem Verein die Finanzierung eines Remote Emergency Systems (abgek.: RES) (s. Abb. 1 l.).
Ohne die beiden gesponserten Komponenten wäre die Realisierung des autonomen Rennwagens undenkbar. Deshalb möchten wir uns an dieser Stelle im Namen des gesamten Vereins nochmals herzlich bei IWInet bedanken.